Ob Furnierte Pressspanplatten, resopalbeschichtete Küchenmöbel, mahagonifarbene Schrankwände, Bretter, Balken, Gartenzäune oder sonstige Zeugen der Wohnkultur - die Bewohner von Belzig und Umgebung waren über den Zeitraum von einem Monat eingeladen, sich mit einem Stück Holz an der Herstellung von Belziger Volksparkettes zu beteiligen.
Seit dem 5. Juli 2009 lädt der 'soziale Bodenbelag' aus Alltagmaterialien mit volkherrschaftlichem Gestus zur Begehung in den Kunsträumen auf Burg Eisenhardt ein.

VOLKSparkett ist  nicht nur eine Umwertung von Material, sondern spielt zudem mit der im Begriff des 'Gesellschaftsparketts' steckenden Idee von sozialer Anerkennung und Erfolg:
Nur wer dazugehört, kann elegante Kreise auf dem politischen, wirtschaftlichen, oder diplomatischen Parkett drehn.

Auf Dem Gesellschaftsparkett

Parkett, welches seit dem 16.Jh. als hochwertiger Fußboden verlegt wird, erfüllt nicht allein die Funktion eines Bodenbelages, sondern ist gleichzeitig gesellschaftliche Repräsentationsfläche. Durch die Möglichkeiten der industriellen Fertigung zwar längst nicht mehr der Oberschicht vorbehalten, haftet dem Parkett - im Gegensatz zum Laminat - immer noch ein Hauch von Exklusivität an.

In der Umsetzung mit Materialien der modernen Wohnkultur, die neben Vollholz, gerne Pressspan, MDF, und ähnliche Holzimitate verwendet, entsteht ein Produkt, welches mit seinen vielfältigen Oberflächen eine neue Ästhetik und Wertigkeit erhält. Die Gebrauch- und Alterungsspuren auf den Materialien können als biographische Zeichen der Spender gelesen werden.

Das Belziger volksParkett ist als Auseinandersetzung mit der Geschichte des Ortes zu verstehen, der auf eine jahrhunderte lange Liste von wechselnden Herrschern, von Machtansprüchen und Machtmissbrauch von 997 bis zum Ende des DDR–Regimes verweisen kann. > burgerbe-blog

Von Mitte Mai bis Mitte Juni 2009 folgten ca.100 Bewohner dem Aufruf.

Auf der Seite SPENDEN werden die zur Verfügung gestellten und zu Parketthölzern verarbeiteten Materialien präsentiert.